„Klimaschutz ist keine Schrumpfkur“
Barbara Hendricks referiert beim Businessclub über Klimaschutz als Wachstumsmotor
Wie sehr das Thema Klimaschutz drängt und wie Klimaschutz und Wirtschaftswachstum Hand in Hand gehen können, hat Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks am Montag in Kleve beim „Jour Fix“ des Niederländisch-Deutschen Businessclubs erläutert. In ihrem durchweg interessanten und kurzweiligen Vortrag analysierte Frau Hendricks zunächst die Erderwärmung seit Beginn des Industriezeitalters, also in dem Zeitraum seit etwa 200 Jahren, in dem sich die Erde bislang um 0,85 Grad erwärmt hat. Das möge angesichts der globalen Verschmutzung des Planeten als eher gering und wenig bedrohlich erscheinen, so die Umweltministerin. „Aber da in den vergangenen 40 bis 50 Jahren, weltweit betrachtet, immer mehr CO-2 ausstoßende Industrien hinzugekommen sind, wird es schwer, die von einer internationalen Expertenkommission fixierte Zielvorgabe von maximal 2 Grad mehr bis Ende des Jahrhunderts zu halten.“
Zwei Schritte vor, einer zurück. Tiefgreifende Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgase sind nach wie vor umstritten. Immer wieder wird bei Bedarf das Argument bemüht, zu viel Klimaschutz bremse das Wirtschaftswachstum. „Aber Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg gegen einander auszuspielen ist der falsche Weg“, sagte die Umweltministerin. „Im Gegenteil, Klimaschutz und Wirtschaftswachstum gehen Hand in Hand.“ Klimaschutz sei keine Schrumpfkur, sondern ein wichtiger und produktiver Baustein auf dem Weg in eine wirtschaftlich erfolgreiche und lebenswerte Zukunft. „Eine globale Energiewende ist nicht nur ökologisch, sondern auch volkswirtschaftlich die richtige Strategie.“ Unternehmen müssten nur die Möglichkeiten für eine Umstellung ihrer Produktion genauestens unter die Lupe nehmen und Fördermaßnahmen gezielt in Anspruch nehmen.